Polen: Anschlag auf Sejm vereitelt
Sicherheitsorgane verhafteten 45-jährigen Chemiker
Vertreter der Staatsanwaltschaft und der Agentur Innere Sicherheit (ABW) gaben am Dienstag die Festnahme eines 45-jährigen Dozenten der Landwirtschaftlichen Universität in Kraków bekannt. Brunon K. wollte nach Angaben von Staatsanwalt Mariusz Krason das Warschauer Parlamentsgebäude mit vier Tonnen explosiven Materials in die Luft jagen, und zwar während einer Haushaltsdebatte, wenn auch Staatspräsident und Regierungschef zugegen sind. Seine Motive seien Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus, seiner Meinung nach würden alle hohen Posten in Polen von »Fremden« - Nicht-Polen - eingenommen. Über Verbindungen zu extremistischen oder terroristischen Gruppierungen verfüge er jedoch nicht.
Die Behörden seien auf den Mann Ende vergangenen Jahres wegen seiner Kommentare in Internetforen aufmerksam geworden und hätten ihn seither überwacht. Nach Angaben des Staatsanwalts hat er die Komponenten für den Sprengstoff in Polen und Belgien gekauft, mehrere Sprengversuche unternommen und eine »bewaffnete Gruppe« organisieren wollen. Waffen und Munition wie auch Filmaufnahmen von Probesprengungen wurden in seiner Wohnung sichergestellt.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.