Langer Flugschatten

Bernd Kammer über neue Hiobsbotschaften zum Hauptstadtflughafen

  • Lesedauer: 2 Min.

Wer gedacht hatte, nach dem Austausch von ein paar Personen an der Spitze der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) wäre es vorbei mit den Hiobsbotschaften zum Hauptstadtflughafen, sieht sich getäuscht. Auch der wie ein Heilsbringer gefeierte neue Technikchef Horst Amann kann die Schatten der Vergangenheit - falsche Standortwahl, Tricksereien bei Schallschutz wie Flugrouten und deshalb fehlende Akzeptanz bei den Anwohnern - nicht bannen. Wenigstens rechnet er genau nach und ist jetzt offenbar auf offene Forderungen der Baufirmen von über 250 Millionen Euro gestoßen.

Kein Wunder, dass die jetzt mauern, statt zu betonieren oder Leitungen zu verlegen. Sie wollen erst ihr Geld sehen und sind misstrauisch, wie lange der Flughafen überhaupt noch zahlungsfähig ist. Ob die EU die neuerlichen Beihilfen der Gesellschafter absegnet, steht in den Sternen. Dass die Firmenforderungen überzogen sind, wie es aus Aufsichtsratskreisen heißt, mag sein. Doch durch die ständigen Fehlplanungen hat sich der Flughafen erpressbar gemacht. Die Verantwortlichen stehen jetzt vor der Wahl: entweder auf die Forderungen der Firmen einzugehen oder auch den neuen Eröffnungstermin 27. Oktober 2013 abzuschreiben.

Man darf also davon ausgehen, dass die Pleiten- und Pannengeschichte des Flughafens noch nicht zu Ende ist. Aber vor einem sollten uns die Flughafenchefs bewahren: vor einem neuen Eröffnungstermin. Es sei denn, sie wählen den 1. April. Das Jahr dann bitte offenlassen.

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