Festnahmen nach Bonner Bombenalarm
Radikale Islamisten im Visier der Ermittler
Bonn (dpa/nd). Nach dem Bombenalarm auf dem Bonner Hauptbahnhof haben Ermittler einen gebürtigen Somalier aus der Islamistenszene festgenommen. Das bestätigten Sicherheitskreise am Dienstag in Berlin einen Tag nach dem Fund einer verdächtigen Tasche mit zündfähigen Substanzen. Die Sicherheitsbehörden gehen offenbar von zwei Tätern aus. Laut »Bonner General-Anzeiger« wurde ein zweiter Verdächtiger in der Nähe einer Rheinbrücke am Rande der Bonner Innenstadt gefasst - eine Bestätigung der Polizei gab es dafür nicht.
Laut »Focus« wurde der Somalier Omar D. in der Bonner Innenstadt kurz nach 13.30 Uhr festgesetzt. Sicherheitskreise bestätigten der dpa, er sei von Jugendlichen identifiziert worden. Es werde anhand von Telefondaten überprüft, um er tatsächlich am Tatort war.
Am Montag war im Hauptbahnhof Bonn eine verdächtige Tasche entdeckt worden, die mehrere Metallbehälter mit Pulver enthielt, das die Polizei als »zündfähiges Material« einstufte. Ein Zünder war zunächst nicht gefunden worden. Die Ermittler prüften, ob die Konstruktion hätte explodieren können.
»Man muss die Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchung abwarten«, sagte ein Polizeisprecher. Nach Informationen von »Spiegel Online« befanden sich Butangas und Ammoniumnitrat sowie ein Metallrohr, ein Wecker und Batterien in der Tasche. Unmittelbar nach dem Bombenalarm war der Bahnhof für mehrere Stunden gesperrt worden.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.