Einflüsterer der Politik

Aert van Riel über Peer Steinbrücks wirtschaftliche Verpflechtungen

  • Lesedauer: 1 Min.

Nachdem die Debatte über Vortragshonorare und Nebentätigkeiten des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück abgeebbt war, hat der Springer-Konzern nun noch einmal nachgelegt. Er erstritt gerichtlich die Veröffentlichung von Honoraren, die das Bundesfinanzministerium an die Anwaltskanzlei Freshfields während Steinbrücks Amtszeit gezahlt hatte. Damals sind etwa 1,83 Millionen Euro für Beratertätigkeiten an die Kanzlei geflossen. Damit ist aber lediglich ein kleiner Teil der notwendigen Transparenz über die engen Verbindungen zwischen Politik und Privatwirtschaft hergestellt worden. Weitere Beraterhonorare werden von Regierung und Ministerien geheim gehalten.

Steinbrück ist nur einer von vielen Politikern, die in den letzten Jahren dazu beigetragen haben, dass die Privatwirtschaft in Deutschland zunehmend Einfluss auf die Gesetzesentwürfe nimmt. Die schwarz-gelbe Bundesregierung setzt beispielsweise in der europäischen Krisenpolitik auf externe Berater der Kanzlei Hengeler Müller. Diese waren an dem befristeten »Euro-Rettungsfonds« EFSF und dem dauerhaften Europäischen Stabilitätsmechanismus beteiligt. Der Verdacht liegt nahe, dass die Kanzleien vor allem im Interesse der Unternehmen und Banken handeln, von deren Aufträgen sie leben. Gegenüber den Bürgern haben sie hingegen keinerlei Verpflichtungen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -