Nazi-Aufmarsch im Zentrum Magdeburgs blockiert
Tausende demonstrierten gegen Rechtsextremisten / Kritik an Polizeigewalt
Die Magdeburger Polizei hatte mehr als 2000 Beamte im Einsatz und Unterstützung aus neun weiteren Bundesländern angefordert. Anlass einer der größten Polizeieinsätze in der Geschichte Sachsen-Anhalts war ein geplanter Neonazi-Aufmarsch zum 68. Jahrestag der Zerstörung Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg. Am 16. Januar 1945 waren bei einem Luftangriff rund 2500 Menschen ums Leben gekommen. 60 Prozent der Stadt an der Elbe waren bei Kriegsende völlig zerstört.Seit Jahren nehmen Rechtsextremisten das Datum als Anlass, um in Magdeburg zu demonstrieren.
Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) lobte die rege Beteiligung der Menschen an der "Meile der Demokratie" und die friedliche Stimmung. "Wir wollen damit zeigen, die Stadt gehört nicht den Rechtsextremen. Wir wollen in Magdeburg rechtem Gedankengut keinen einzigen Fuß breit Platz bieten." Das Straßenfest fand bereits zum fünften Mal statt.
Das Bündnis "Magdeburg nazifrei" kritisierte in einer Mitteilung die "deutlich unverhältnismäßigen" Gewaltmittel, die von der Polizei eingesetzt worden seien. So habe die Polizei Naziblockaden mit "Pfefferspray, Wasserwerfern und Reiterstaffeln" zu unterbinden versucht. Eine Polizeisprecherin wies Angaben des Bündnisses zurück, wonach Polizisten am Rande der Kundgebungen ein linkes Wohnprojekt mit "Rammböcken und Kettensägen" gestürmt hätten.
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