Geld, Geld, Geld
Kurt Stenger über die Öffnung der Geldschleusen in Japan
Richtig viel Geld, von der Notenbank bereitgestellt, soll Japan aus der nun schon 15 Jahre anhaltenden Deflation herausholen. Das noch stärkere Öffnen der Geldschleusen soll dem Land den entscheidenden monetären Ruck geben, um endlich die Folgen der geplatzten Immobilienspekulationsblase und Bankenkrise in den Griff zu kriegen. Die japanische Wirtschaft dreht sich seit Ende der 90er Jahre in einer Spirale aus fallenden Preisen, Konsumzurückhaltung und sinkender Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Dies sorgt im zweitgrößten Industrieland für ständig wiederkehrende Rezessionsphasen; Wirtschaftsförderprogramme der Regierung verpufften und haben die Staatsverschuldung auf Weltrekordstand schnellen lassen.
Die neue konservative Regierung setzt nun auf rechtskeynesianische Rezepte: einen Mix aus konjunkturfördernder militärischer Aufrüstung und unbegrenzter Finanzierung durch die Notenbank. Etwas Inflation soll die Verbraucher weg vom Sparen und hin zum Konsumieren bringen. Als positiver Nebeneffekt soll sich zudem der Yen verbilligen, denn Japans Wirtschaft hängt am Exporttropf.
In Europa und den USA wird man da aber nicht untätig zuschauen, zumal man auf ähnliche geldpolitische Strategien setzt. Und China wird sich den Aufrüstungskurs des Nachbarn nicht gefallen lassen. Die Rechnung »Geld, Geld, Geld = wirtschaftlicher Wohlstand« kann auch in Japan nicht aufgehen.
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