Opposition will Waffen und Geld
Syrische Regierungsgegner in Sorge: »Die Zeit spielt gegen uns«
Paris/Damaskus (dpa/AFP/nd). »Die Zeit spielt gegen uns, und die Fortsetzung des Konflikts kann für die Region und die Welt nur in einer Katastrophe enden«, sagte Riad Seif, Vizechef der Nationalen Syrischen Koalition, am Montag in Paris. Sein Amtskollege Georges Sabra bezifferte den Unterstützungsbedarf auf mindestens 500 Millionen US-Dollar.
Die Führungsvertreter der Nationalen Syrischen Koalition sprachen in der französischen Hauptstadt mit Vertretern aus rund 50 Unterstützerstaaten. Das Treffen war von Frankreichs Außenminister Laurent Fabius organisiert worden, um weitere Hilfen für die syrische Opposition zu organisieren. Fabius hatte zuvor kritisiert, dass etliche Unterstützungszusagen offensichtlich nicht gehalten worden seien. Die Konferenz solle sicherstellen, dass die Opposition die notwendigen Mittel zum Handeln erhalte, sagte der Minister.
Vor einer internationalen Geberkonferenz für syrische Flüchtlinge ist die Nothilfekoordinatorin der Vereinten Nationen, Valerie Amos, zu Gesprächen über die humanitäre Krise nach Syrien gereist. In der Hauptstadt Damaskus will sie bei ihrem zweitägigen Besuch unter anderem mit Vertretern des Außenministeriums zusammenkommen, wie aus UN-Kreisen verlautete. Den Angaben nach sind inzwischen rund vier Millionen Syrer dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen - die Hälfte von ihnen in Syrien selbst. In Kuwait wollen UN und Arabische Liga am Mittwoch Unterstützungsmaßnahmen beschließen.
Russlands Regierungschef Dmitri Medwedjew warf unterdessen Assad schwere Fehler vor und kritisierte, der syrische Präsident habe politische Reformen verschleppt. »Er hätte das alles viel früher machen sollen, den Teil der gemäßigten Opposition, die mit ihm an einem Tisch zu sitzen bereit war, auf seine Seite ziehen. Das war ein bedeutender Fehler - vielleicht ein fataler«, erklärte Medwedjew. Der russische Ministerpräsident sieht die Chancen für einen Machterhalt von Assad schwinden. »Mir scheint, dass mit jedem Tag, jeder Woche und jedem Monat die Chancen für seinen Erhalt immer weniger werden«, sagte Medwedew dem US-Fernsehsender CNN in einem Interview, aus dem die Agentur Interfax zitierte.
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