Tausende bei den Ostermärschen

Kampf gegen Drohnen ein Schwerpunkt / Aktionen für Frieden unter anderem in Berlin, Duisburg, Bremen und Kiel

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Berlin (Agenturen/nd). Tausende Menschen haben auch am Samstag an den traditionellen Aktionen der Friedensbewegung zu Ostern teilgenommen. In Berlin gingen nach Angaben der Friedenskoordination rund 1.000 Menschen zum Ostermarsch. Die Polizei sprach von 800 Teilnehmern.

Die Demonstration vom Potsdamer Platz zum Kanzleramt richtete sich unter anderem gegen den Bundeswehreinsatz in Afghanistan und weitere Auslandseinsätze der Bundeswehr, gegen Militäreinsätze der EU und gegen Auftritte der Bundeswehr an Schulen, Hochschulen, bei Jobbörsen und auf Volksfesten. Auch Gelöbnisse von Soldaten und Zapfenstreiche dürften keinen Platz in der Öffentlichkeit bekommen, hieß es weiter. Teilnehmer der Aktion forderten schnelle Abrüstung, ein Verbot von Waffenexporten und bewaffneter Drohnen. Aufgerufen hatten in Berlin mehr als 40 Friedensinitiativen, Vereine, Aktionsbündnisse und Parteien, darunter Attac, die Linkspartei und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN/BdA.

In Duisburg startete unterdessen der diesjährige Ostermarsch Rhein/Ruhr mit einer Kundgebung. Monty Schädel, Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsgegnerInnen, kritisierte dabei die Waffenproduktion deutscher Firmen. Die Bundeswehr stehe heute „weltweit in Kriegseinsätzen, für die es keinerlei Rechtfertigung gibt“, sagte er. Krieg sei immer ein Verbrechen und löse keine Probleme.

Allein zum Ostermarsch Rhein/Ruhr werden mehrere tausend Teilnehmer erwartet. Zweite Station der Demonstranten in Nordrhein-Westfalen war am Nachmittag die Landeshauptstadt Düsseldorf. Bis Montag machen die Ostermarschierer außerdem Halt in Essen, Bochum, Gelsenkirchen, Wattenscheid, Herne und Dortmund.

Auch in Niedersachsen und Bremen zeigten am Samstag Hunderte Menschen bei den Ostermärschen der Friedensbewegung Flagge. Kundgebungen gab es unter anderem in Hannover, Bremen, Oldenburg und Braunschweig. In Bremen zogen nach Polizeiangaben rund 200 Teilnehmer durch die Stadt. Bei einer Kundgebung auf dem Marktplatz erinnerten sie mit einer Drohnen-Attrappe aus Pappmaché an die Opfer der Einsätze von unbemannten militärischen Flugobjekten. Einzelne Teilnehmer trugen weitere Drohnen-Modelle, die der Bremer Aktionskünstler Joachim Fischer gestaltet hatte. Ekkehard Lentz von Bremer Friedensforum sagte, „es wird geschätzt, dass durch Drohnen allein rund 3.000 Menschen getötet wurden“.

Bei Ostermärschen in Kiel und Wedel haben Kriegsgegner am Samstag den sofortigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan und von allen anderen Auslandseinsätzen gefordert. Waffenexporte sollten verboten werden, hieß es im Aufruf der Veranstalter. Sie kritisierten den Thyssen-Krupp-Konzern, der sich verstärkt der Produktion von Rüstungsgütern widme. Mit dem Export Kieler U-Boote - gebaut von ThyssenKrupp Marine Systems (früher HDW) - würden die Spannungen in der Welt verschärft. Zur Demonstration in Kiel kamen laut Polizei rund 100 Demonstranten, in Wedel hatten die Veranstalter ebenso viele angemeldet. In Hamburg findet am Ostermontag ein Ostermarsch statt.

Wegen Schneefall und eisigem Wind kamen in Rostock nur rund 20 Menschen zum Ostermarsch, der unter dem Motto „Gegen Rostock als Militärstandort, für eine antifaschistische Erinnerungskultur und eine Zukunft ohne Rüstung und Krieg!“ stand. Aufgerufen hatten das Rostocker Friedensbündnis und die Regionalgruppe Mittleres Mecklenburg der DFG-VK. Die Route führte durch Hohe Düne und Warnemünde. Stationen waren der Gedenkstein für das Kriegsgefangenenlager und der Marinestützpunkt in Hohe Düne. Am Teepott in Warnemünde gab es eine Aktion gegen Minen und Streubomben.

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