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Demokratin
Sina Doughan ist Sprecherin der Grünen Jugend und Mitglied der Roten Hilfe
Erinnert sich noch jemand an Franziska Drohsel? Im Jahr 2007 geriet die damalige Vorsitzende der Jungsozialisten unter massiven Druck, als konservative Kreise Drohsels Mitgliedschaft in der Roten Hilfe zum Gegenstand einer öffentlichen Debatte machten. Die Juso-Chefin knickte ein und trat aus der linken Rechtshilfeorganisation aus, um Schaden von der SPD abzuwenden. Immerhin stuft der Verfassungsschutz die Rote Hilfe als »linksextremistische Organisation« ein, und mit solchen Vereinigungen dürften wahre Demokraten nicht zusammenarbeiten, finden jedenfalls konservative Geister.
Selbigen Beißreflex beweist die Union nun im Fall von Sina Doughan. Die 25-jährige Bundessprecherin der Grünen Jugend kandidiert in Bayern für den Bundestag. Dank guter Umfragewerte für die Grünen und eines aussichtsreichen Listenplatzes 15 könnte die Studentin tatsächlich ein Mandat erringen. Neben ihrem Engagement bei den Grünen ist Doughan außerdem bei Attac und seit vier Jahren passives Mitglied bei der Roten Hilfe. Ein Geheimnis hat sie daraus nie gemacht.
Für die Grundfesten der Demokratie scheint die Nachwuchspolitikerin eine echte Gefahr darzustellen: Die erklärte Feministin ist nicht nur Befürworterin einer Frauenquote, sondern wagt es tatsächlich, gegen Nazis und Castortransporte auf die Straße zu gehen. In linken Kreisen nennt man solch ein Verhalten gelebte Demokratie. Für die Konservativen sind das hingegen genug Gründe, lautstark Empörung zu rufen.
So mahnte etwa der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, innerhalb der grünen Partei gebe es »demokratiefeindliche Strömungen«. Eine Mitgliedschaft in der Roten Hilfe sei mit der »freiheitlich-demokratischen Grundordnung« nicht vereinbar. Selbiges System offenbart allerdings seine Grenzen, wenn es um faire Gerichtsprozesse geht, bei denen linke Aktivisten auf der Anklagebank sitzen, wie zuletzt eindrucksvoll in Dresden zu beobachten war. Dies findet auch Sina Doughan und hat deshalb erklärt, an ihrer Mitgliedschaft in der Roten Hilfe festhalten zu wollen.
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