Grundeinkommen: Linkenchefin kritisiert Piratenchef als neoliberal

Schlömer wünscht sich Einstieg bei 100 bis 200 Euro und pocht auf Bedürftigkeitsprüfung / Kipping: Das wäre Armut per Gesetz

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (nd). Die Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, hat Piratenchef Bernd Schlömer wegen dessen Grundeinkommens-Kurs scharf attackiert. Die Vorstellung des Politikers klinge „eher nach Armut per Gesetz“, kommentierte die Politikerin entsprechende Äußerungen Schlömers.

Dieser hatte zuvor in der ARD gesagt, er wünsche sich die „schrittweise Einführung von 100 bis 200 Euro Sockeleinkommen“, das man „dann vielleicht hochfährt bis 400 Euro“. Der Piratenchef machte zugleich klar, dass auch ein solches Grundeinkommen an Bedürftigkeitsprüfungen gekoppelt werden müsse.

In ihrem Beschluss zum Wahlprogramm hatten die Piraten auf ihrem Parteitag in Neumarkt zuvor keine konkrete Summe für ein Grundeinkommen genannt. Die Leistung müsse seriös finanziert werden, heißt es darin. Früher hatten die Piraten über ein Grundeinkommen von etwa 1000 Euro diskutiert.

Kipping verwies im Sozialen Netzwerk Facebook auf die Kriterien des überparteilichen Netzwerkes Grundeinkommen, das die Armutsfestigkeit als Voraussetzung für ein akzeptables Grundeinkommen benannt hatte. Der Beschluss der Piraten sei in dieser Frage offener, so Kipping. „Offensichtlich nutzt Bernd Schlömmer diese Unbestimmtheit für eine neoliberale Interpretation.“

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.