Studie zur Zukunft des Euro
LINKE-Debatte bekommt neue Nahrung
Berlin (nd-Stenger). Studien zur Krise im Euroraum sind in den vergangenen Jahren bereits so zahlreich erschienen, dass das Motto lautet: »Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von Jedem.« Am kommenden Freitag wird jedoch in Berlin eine Untersuchung vorgestellt, die zumindest in Teilen der deutschen Linkspartei für Aufsehen sorgen dürfte. In der von der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Auftrag gegebenen Studie mit dem Titel »The systemic crisis of the Euro« geht es um die »wahren Ursachen« der Euro-Krise und »effektive Therapien«. Vorgestellt wird sie unter anderem von Parteichef Bernd Riexinger und der Vizefraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht.
In der Linkspartei gibt es derzeit eine Diskussion über den Umgang mit der rechtspopulistischen »Alternative für Deutschland«, die sich für einen Euro-Austritt stark macht. Ex-Linksparteichef Oskar Lafontaine hatte zudem kürzlich angeregt, zur Vorstufe der Währungsunion zurückzukehren - dem Europäischen Währungssystem, das Auf- und Abwertungen erlaubt.
Einer der beiden Autoren der Studie ist Heiner Flassbeck, einst Staatssekretär unter Bundesfinanzminister Lafontaine. Flassbeck spricht sich für »Alternativen zum Euro« aus. Co-Autor ist Costas Lapavitsas, ein aus Griechenland stammender Ökonom von der Universität London. Der ausgewiesene Euro-Kritiker hat eine eindeutigen Ratschlag: »Griechenland muss die Eurozone verlassen. Wir müssen aus der Falle der gemeinsamen Währung ausbrechen«, sagte Lapavitsas in einem Interview mit dem US-Sender »The Real News Network«. »Wir brauchen eine eigene nationale Währung.«
Auf der nd-Webseite findet sich ein Dossier mit Beiträgen von linken Politikern und Ökonomen zur Euro-Debatte: www.nd-aktuell.de/dossiers/257.html
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