»Goldschatz« -Fall: Gysi verklagt FDP-Politiker Kubicki

Juristischer Streit um Behauptung über angeblichen Zusammenhang von Mandant des Linken-Politikers und SED-Vermögen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd). Linksfraktionschef Gregor Gysi verklagt laut einem Zeitungsbericht den FDP-Politiker und Rechtsanwalt Wolfgang Kubicki. Wie die „Leipziger Volkszeitung“ berichtet, habe Kubicki eine Aufforderung zur Abgabe einer Unterlassungserklärung ignoriert, in der es um Behauptungen über einen Mandanten von Gysi und einen angeblichen Zusammenhang mit Vermögen der früheren SED geht.

Zuvor war bekannt geworden, dass Gysi einen aus der DDR stammenden Mandanten in der Schweiz vertritt, der mit der Schweizer UBS-Bank um einen Goldschatz im Wiederbeschaffungswert von über 43 Millionen Euro streitet. Zu dem Edelmetall war der ehemalige DDR-Bürger nach eigenen Angaben nach einem Verkauf seiner unternehmerischen Beteiligungen gekommen. Er ist nach Darstellung eines Sprechers der Linksfraktion heute mittellos. „Mit der SED - so versichert er - hatte er weder vor 1956 noch nach 1956 irgendetwas zu tun, geschweige denn mit deren Vermögen.“

Kubicki hatte erklärt, er könne sich „nicht vorstellen, dass Gregor Gysi einen so reichen Mandanten hat. Da liegt die Vermutung nahe, es handelt sich um einen Teil des verschwundenen SED-Vermögens“. Ein Sprecher der Linksfraktion hatte dies als „unverschämt und frei von jeder Kenntnis“ zurückgewiesen. Als Anwalt solle der FDP-Politiker „den Tatbestand der üblen Nachrede kennen, was ihm aber gleichgültig zu sein scheint“. Kubicki wird von der „Leipziger Volkszeitung“ mit den Worten zitiert, er „denke nicht daran, eine Unterlassungserklärung abzugeben“.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!