Hunderte aus blockiertem bosnischen Parlament befreit

Unzufriedene Bürger protestieren in Sarajevo und setzen Teilnehmer einer EU-Tagung über Nacht fest

  • Lesedauer: 1 Min.

Sarajevo/Belgrad (dpa/nd). Nach stundenlangen Verhandlungen und einem zermürbenden Nervenkrieg sind rund 800 Menschen aus dem von Demonstranten blockierten bosnischen Parlament evakuiert worden. Am Freitagmorgen konnten Parlamentarier, Parlamentsangestellte und etwa 250 Ausländer das Gebäude im Zentrum von Sarajevo verlassen. Die Ausländer hatten an einer Tagung des „Europäischen Fonds für Südosteuropa“ teilgenommen.

Zuvor hatten unzufriedene Bürger das Parlament abgeriegelt. Sie wollten damit die Politiker zwingen, ihren Streit um eine einheitliche Sozialversicherungsnummer für alle Bürger beizulegen. Der internationale Bosnien-Beauftragte, Valentin Inzko, hatte eine Vereinbarung zwischen Belagerern und Blockierten zustande gebracht. Danach konnten die Festgesetzten durch einen Kordon der Spezialpolizei das Parlament verlassen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.