Von Paketen und Fahrplänen

Sarah Liebigt über die Strategien der BER-Chefs

  • Lesedauer: 1 Min.

»Kerngeschäft erfolgreich: Passagierzahlen und Umsatzerlöse im Plus«, teilte die Flughafengesellschaft am Donnerstagnachmittag mit. »Berliner Flughäfen rutschen tiefer ins Minus« hieß es dagegen in allen Medien. Soso. Nun ist die Flughafengesellschaft ja quasi verpflichtet, wenigstens selbst überall das Positive zu sehen, wenn schon alle anderen immer nur kritteln können. Erst nach den Hinweisen auf die steigenden Fluggastzahlen an den beiden Flughäfen und der Freude darüber, dass der Flughafenstandort Berlin im zehnten Jahr in Folge stärker als der Markt gewachsen ist, folgt das Eingeständnis: Die Umsätze liegen zwar im Plus, aber am BER hätte man doch wirklich höhere Einnahmen erzielen können. Zinszahlungen und »höhere Aufwendungen« negierten den schönen Kernerfolg.

Der gestern vorgestellte Plan zur Eröffnung liest sich zudem, als hätten die Verantwortlichen kürzlich ein Managementseminar in den USA besucht. Zur Inbetriebnahme will man jetzt SPRINTen, außerdem die »anstehenden Aufgaben in lösbare Pakete« packen und »eine größere Zahl« Modulmanager beschäftigen. Flughafenchef Mehdorn war anscheinend nicht auf dem Seminar. Er möchte bis September »einen Fahrplan vorlegen«. Auf einem Flughafen nur von Fahrplänen zu reden, ist nicht direkt vertrauenswürdig.

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