Offshore-Leaks im Internet zugänglich
Netzwerk informiert über Steueroasen
Berlin (dpa/nd). Einblick ins Schattenreich der Steuerparadiese: Im Internet sind jetzt hunderttausende vertrauliche Daten über Treuhandgesellschaften und Firmen in Steueroasen zugänglich. Knapp drei Monate nach den ersten Enthüllungen hat das Internationale Konsortium für Investigativen Journalismus (ICIJ) Teile der sogenannten Offshore-Leaks-Daten verfügbar gemacht. Damit stiegen kurz vor dem G8-Gipfel in Nordirland die Erwartungen an die Regierungen, eine gemeinsame Linie im Kampf gegen Steuerflüchtlinge zu finden.
Das Netzwerk hatte den Datensatz vor einigen Monaten zugespielt bekommen und ausgewertet. Journalisten aus aller Welt hatten zu dem Projekt recherchiert.
Vor der Veröffentlichung im Internet wurden die Daten nun für Experten und Redakteure aufbereitet. Sensible Informationen wie Nummern von Bankkonten, Kopien von Pässen oder vertrauliche Korrespondenzen seien nicht auffindbar. Internetnutzer könnten aber Zusammenhänge zwischen Offshore-Firmen und ihren Gesellschaftern und Direktoren ermitteln. Die Dokumente belegen, wie Vermögende auf der ganzen Welt Briefkastenfirmen und sogenannte Trusts nutzten, um ihr Geld zu verstecken und zweifelhafte Geschäfte zu verschleiern. Unter ihnen sollen sich Oligarchen, Waffenhändler und Finanzjongleure befinden.
Das ICIJ verfügt nach eigenen Angaben über eine Festplatte mit insgesamt mehr als 2,5 Millionen Datensätzen aus zwei Firmen, die die Gründung von Treuhandgesellschaften und Firmen auf den Britischen Jungferninseln oder den Cook-Inseln vermitteln.
Im Internet: www.icij.org
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