Ordentlich ausgebremst

Simon Poelchau über die Senkung der CO2-Grenzwerte für Autos

  • Lesedauer: 2 Min.

Man müsste sich eigentlich freuen, dass die CO2-Grenzwerte für Autos gesenkt werden. Wenn bis 2020 der maximale Ausstoß des Treibhausgases auf 95 Gramm pro Kilometer sinkt, wie die Europäische Union beschlossen hat, dann dient das auch der Umwelt.

Doch wie bei vielen anderen Beschlüssen ist die Freude nur von kurzer Dauer, wenn der Jubel aus der falschen Ecke kommt. So freut sich der ehemalige CDU-Bundesverkehrsminister und jetzige Cheflobbyist der deutschen Autobauer, Matthias Wissmann, darüber, dass es Europas Regierungschefs unterlassen haben, weitere Vorgaben für die Zeit nach 2020 zu machen. Das hatte zumindest das Europäische Parlament gefordert. Dafür haben Wissmann und sein baldiger Kollege bei Daimler, der jetzige Kanzleramtsminister Eckart von Klaeden, wieder Zeit bekommen, um gegen neue Grenzwerte Politik zu machen. Auch sonst waren die Anstrengungen der deutschen Autolobby von Erfolg gekrönt. Sie hat erreicht, dass ihre spritsparenden Leuchtturmprojekte doppelt für die Berechnung der durchschnittlichen Abgaswerte angerechnet werden. Einen rationalen Grund gibt es dafür zwar nicht. Doch können Daimler, BMW, VW und Audi auf diese Weise weiter ihre klimaschädlichen Nobelkarossen produzieren.

So wurde der Klimaschutz wieder ordentlich von der deutschen Autolobby ausgebremst. Besser für alle wäre es gewesen, sie hätten ihre Energie stattdessen in die Entwicklung wirklich CO2-armer Technologien gesteckt.

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