Bis zum Zusammenbruch und weiter!
Dass ihr, liebe Kolleginnen und Kollegen vom renommierten Medienmagazin „Eulenspiegel“, euch Gedanken um unsere Zukunft macht, ist echt rührend. Noch rührender: Unsere Zukunft, die Zukunft des „neuen deutschland“, ist nach eurer Überzeugung licht. Aber was heißt hier licht: leuchtend, strahlend, glänzend. Denn wie wir eurer jüngsten Ausgabe entnehmen können, wird es uns auch im Sommer 2019 noch geben. Daran haben wir selbst natürlich nie gezweifelt.
Was wir hingegen nicht wussten: Es kommt dann endlich wieder andersrum – unsere unermüdliche Agitation und Propaganda wird Früchte tragen. Der Kapitalismus samt Merkel-Regime wird zusammengebrochen sein, das „nd“ erscheint wieder im volkseigenen Verlag, ist 15 Kopeken preiswert und rechnet scharf mit den gescheiterten Schergen sowie den ideologischen Überresten der Diktatur des Kapitals ab. So ist es jedenfalls einer nd-Titelseite vom 20. Juli 2019 zu entnehmen, die ihr, liebe „Eulenspiegel“-Kolleginnen und -kollegen, in kluger Weitsicht entworfen habt und in eurem neuen, druckfrischen Heft den breiten Volksmassen zugänglich macht. Unser Layout ist offenbar so zukunftsweisend, dass es eurer geschätzten Auffassung nach auch den Anforderungen der neuen Zeit gerecht wird. Die Vorfreude auf das Morgenrot ist also ganz auf unserer Seite.
Nur eins, lieber „Eulenspiegel“, muss noch klargestellt werden: Für die Ausarbeitung und Popularisierung von helfenden, vorwärtsweisenden Witzen, Scherzen und Humoresken ist dann wieder die Partei zuständig. Und da sind wir einfach näher dran. Wie hieß es so schön in der kapitalistischen Werbung, die nach dem Zusammenbruch natürlich sofort verboten wird: Vorsprung durch Erfahrung.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.