Keine Karriere mit Krieg

Jörg Meyer über die Initiative Schule ohne Bundeswehr

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Aachener Friedenspreis würdigt in diesem Jahr drei Schulen, eine in Irak, weil hier Jugendliche und Kinder aller Konfessionen und unabhängig ihrer Herkunft unterrichtet werden. In einem Land, in dem beinahe täglich blutige Anschläge geschehen, ist das eine wichtige Unterstützung für eine lokale Initiative, die dem alltäglichen tödlichen Wahnsinn praktisch etwas entgegensetzt und für Versöhnung und Verständigung zwischen irakischen Volksgruppen und Religionen wirbt.

In Deutschland geht der Preis an die beiden Schulen, die vor zwei beziehungsweise drei Jahres als erste beschlossen, keine Bundeswehrveranstaltungen in ihren Räumlichkeiten zu dulden. Damit setzten sie ein deutliches Zeichen gegen die in acht Bundesländern vereinbarten Kooperationen, die der Bundeswehr den Zugang zu Bildungseinrichtungen erleichtern. Dass die Bundeswehr in Zeiten steigender Unsicherheit für junge Menschen und steigender Jugendarbeitslosigkeit mit attraktiver Karriere wirbt, kann man bestenfalls zynisch nennen. Fest steht auf jeden Fall, dass die Lehrerinnen und Lehrer in diesem Land nicht dafür da sind, junge Menschen auf einen Beruf vorzubereiten, bei dem man sein selbstständiges Denken am Kasernentor abgibt und auf vielfältige Art und Weise zum Töten ausgebildet wird. Die Preisverleihung ist von daher zu begrüßen und allen drei Schulen seien viele Nachfolger gewünscht.

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