Kluft zwischen Arm und Reich wächst
Krisenländer immer ärmer, Aktienvermögen steigt
Frankfurt am Main (epd/nd). Nach einer Studie der Allianz-Versicherung geht in Europa die Vermögensschere weiter auseinander. Dem »Global Wealth Report« zufolge liegt das durchschnittliche private Pro-Kopf-Vermögen in Griechenland bei nur 28 Prozent des Euroraumdurchschnitts von 38 820 Euro. Vor Beginn der Schuldenkrise im Jahr 2008 lag dieser Wert noch bei deutlich über 50 Prozent.
In Spanien sei der Wert 2012 von 61 auf 44 Prozent gefallen. Das Nettogeldvermögen in Deutschland ist dagegen mit 41 950 Euro überdurchschnittlich. Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz, warnte davor, dass die sich öffnende Schere zwischen Nord und Süd den Zusammenhalt in Europa untergraben könne. Insgesamt stieg das Nettogeldvermögen in der Eurozone 2012 um 7,2 Prozent und erreichte damit erstmals wieder Vorkrisenniveau. In Deutschland wuchsen die Privatvermögen 2012 um 4,9 Prozent, weltweit gar um 8,1 Prozent. Das sei das stärkste Wachstum seit sechs Jahren, so die Allianz. Das globale Vermögen inklusive Wertpapieren, Einlagen und Versicherungsansprüchen habe ein Rekordniveau von 111 Billionen Euro erreicht - ein Plus von 10,4 Prozent.
Angesichts der Zahlen forderte der Chefvolkswirt der Linksfraktion, Michael Schlecht, eine Millionärssteuer. Für Privatvermögen, das über eine Million Euro hinausgeht, sollten fünf Prozent Steuern fällig werden.
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