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Untersuchung zu NS-Kunden bei Credit Suisse
Bank soll Informationen mit Bezug zu NS-Verbrechen zurückgehalten haben
Die Credit Suisse hat laut US-Untersuchungen bei früheren Ermittlungen zu Konten von Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs Informationen verschwiegen. Zuerst hatte die Nachrichtenagentur AFP darüber berichtet. Neu entdecktes Archivmaterial zeigt demnach, dass damalige Kontoinhaber der Schweizer Großbank Verbindungen zu den Nazis hatten, teilte ein Untersuchungskomitee des US-Senats am Samstag mit. Credit Suisse habe dieses Material bei früheren Forschungen während der 90er Jahre nicht preisgegeben, hieß es weiter. Bei den vorherigen Ermittlungen ging es etwa um geschäftliche Verbindungen der Bank zu SS-Mitgliedern.
Den aktuellen Untersuchungen des US-Senatskomitees zufolge handelt es sich beim neu erhobenen Material um 3600 Schriftstücke und 40 000 Mikrofilme, die durch einen Zwischenbericht des ehemaligen Staatsanwalts Neil Barofsky zutage gefördert wurden. Barofsky war in seiner Funktion als unabhängiger Ombudsmann 2022 von Credit Suisse entlassen worden, heißt es in der Erklärung des Komitees unter der Leitung des Republikaners Chuck Grassley und des Demokraten Sheldon Whitehouse. Nach der Übernahme der Bank durch das Schweizer Konkurrenzhaus UBS sei er wieder eingesetzt worden.
Neben der Erklärung veröffentlichte das Komitee einen Brief Barofskys, in dem er Credit Suisse dazu aufruft, alle weiteren vorhandenen Informationen zu historischen Verbindungen zum nationalsozialistischen Regime offenzulegen. Dem Schriftstück zufolge habe die parteiübergreifende Untersuchung bereits erste Früchte getragen, indem »bisher unentdeckte Verbindungen zwischen der Credit Suisse und prominenten Nazis durch Mittelsmänner aufgedeckt wurden«.
So konnten mehrere der Konten der »Amerikanischen Schwarzen Liste« identifiziert werden. Das bezeichnet ein Register, unter dem die Alliierten Personen und Unternehmen führten, die Verbindungen zu den Achsenmächten Deutschland, Italien und Japan hatten. »Eines der Dokumente, das diesen Stempel hat, verweist auf eine Entität, die daran beteiligt war, geplündertes jüdisches Vermögen zu verkaufen«, erklärt der Ermittler in dem Brief. Unter den Konto-Besitzern war laut Barofsky etwa ein Nationalsozialist, der eine Bank zur »Arisierung« jüdischer Vermögenswerte leitete. Auch das Geldhaus selbst führte Konten bei der Credit Suisse. Zudem war ein deutscher Fabrikant, der in großem Umfang KZ-Zwangsarbeiter ausbeutete, Kunde bei der Großbank.
Ferner zeigten die Untersuchungen eine »signifikante Verbindung« zwischen der Schweizer Großbank und Personen, die Nazis nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Flucht aus Europa über sogenannte »Rattenlinien« halfen. Das waren Routen, etwa nach Argentinien, über die die Nazis der Strafverfolgung entkamen. Barofskys Untersuchungsteam hat laut eigenen Angaben mehr als drei Dutzend neue Personen identifiziert, die damit in Verbindung stehen.
UBS sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, dass das Unternehmen sich bemühe, alle historischen Dokumente bereitzustellen. Credit Suisse hatte 1998 zusammen mit der UBS und weiteren Unternehmen zugestimmt, eine Entschädigungssumme an Opfer des Holocausts in Höhe von 1,25 Milliarden Dollar (damals 2,25 Milliarden Mark) zu zahlen. Die Vorwürfe, nicht vollständig über die Nazi-Verbindungen der Bank aufgeklärt zu haben, blieben jedoch bestehen. Die UBS hatte die finanziell angeschlagene Credit Suisse 2023 übernommen. Mit Agenturen
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