Klimawandel nicht in Sicht

Stephan Fischer über den Frühling zu Weihnachten in Berlin

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Weihnachtsmärkte schließen, die letzten Einkäufe sind hoffentlich getätigt und die Tannenbäume sind geschmückt. Froh ist jetzt, wer nicht als Weihnachtsklempner Bereitschaftsdienst in der Hauptstadt hat. Gut, die Pakete vom Onlinehändler kamen diesmal etwas später oder gar nicht, und eigentlich sind die meisten Menschen einfach nur müde statt in Festtagslaune. Aber jetzt machen wir es uns im Loriot›schem Sinne so richtig gemütlich!

Schnee wäre schön, gewiss, statt des Frühlings blaue Bande gehören doch knackige Minusgrade zu den Feiertagen wie das Nicht-Mehr-Bewegen-Können und -Wollen zwischen Frühstück und Gänsebraten. Aber durch den Tiefschnee können wir ja stattdessen ARD-Korrespondenten stapfen lassen. Auf dem neuen Flachbildschirm. Wenn nur dieser Onlinehändler endlich liefern würde, das klappt doch sonst immer über Nacht!

Schön wäre es, wenn die Tiefschneebilder auch in den nächsten Tagen nur via Bildschirm und nicht durch den Blick durchs Fenster in die heimeligen Stuben gezeichnet werden. In Berlin geht die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander, die Notunterkünfte für Obdachlose müssen sich auf immer mehr Gäste einstellen. Da haben die Frühlingstemperaturen zum Fest ihr Gutes. Kälter wird es schon früh genug und der soziale Klimawandel lässt weiter auf sich warten.

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