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Zum 30. Mal treffen sich Europas Hacker auf Einladung des Chaos Computer Clubs

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg. Bislang sorgen die in den vergangenen Monaten enthüllten Überwachungspraktiken vor allem US-amerikanischer und britischer Geheimdienste zwar vielleicht für Empörung im Land - aber nicht für eine nachhaltige Veränderung des Verhaltens im Internet.

Dies will zumindest eine repräsentative Umfrage von »YouGov« im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur herausgefunden haben: Demnach glauben zwar 84 Prozent der Deutschen, dass die Überwachungspraktiken der amerikanischen NSA und des britischen GCHQ gegen Bürgerrechte verstoßen. Dennoch fühlen sich nur 45 Prozent in ihren persönlichen Rechten eingeschränkt - und lediglich etwa 20 Prozent ziehen tatsächlich Konsequenzen aus den Enthüllungen, verändern also ihr Nutzerverhalten auf elektronischen Plattformen oder bemühen sich um Verschlüsselungstechniken. Und eine erhebliche Mehrheit von etwa 65 Prozent glaubt nicht daran, dass deutsche Anbieter mehr Sicherheit gewährleisten könnten als ihre amerikanischen Konkurrenten.

Das neue Misstrauen gegenüber vernetzten Daten auch in Taten zu übersetzen, ist eines der Hauptanliegen des 30. Chaos Communication Congress, der über das Wochenende mit einer Rekordzahl von 8000 Besuchern in Hamburg stattfindet. Unter anderem wollen der Berliner Anonymisierungsexperte Jacob Appelbaum und der weiterhin in der ecuadorianischen Botschaft in London festsitzende Wikileaks-Enthüller Julian Assange unter der Überschrift »Systemadministratoren der Welt, vereinigt Euch« eine Art Widerstandsagenda technologischer Experten verkünden. Gegen Assanges Zuschaltung per Video gab es allerdings interne Vorbehalte.

Zum Kongressauftakt rief der langjährige Hacker-Frontmann Tim Pritlove aus Berlin dazu auf, das Internet »neu« zu erfinden. Bis Montag gibt es dazu Dutzende Vorträge und Workshops. nd/Agenturen Seite 6

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