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Bruno Moravetz / 11. 9. 1921 - 31. 12. 2013
Drei Worte machten diesen Sportreporter zur Legende - zumindest jedenfalls für all jene, die Olympia im Jahr 1980 im ZDF guckten: »Wo ist Behle?« fragte Bruno Moravetz auf seiner Live-Reportage vom 15-km-Langlauf in Lake Placid immer wieder. Den BRD-Läufer Jochen Behle hatte die internationale Regie komplett übersehen - obwohl der 19-jährige Hesse couragiert lief, zwischenzeitlich führte und am Ende immerhin Zwölfter wurde. Bärtige Skandinavier rannten viele durchs Bild, oft war die Kamera auch einfach in den Wald gerichtet, allein Behle gab es so gut wie nie zu sehen. Moravetz› unaufgeregtes »Wo ist Behle?« wurde zum Synonym des guten, alten Knickerbocker-Wintersports - und der Reporter zur unvergesslichen Stimme des nordischen Skisports.
Der gebürtige Siebenbürger volontierte einst bei der Allgäuer Zeitung, bevor er nach Engagements in Stuttgart und Heidenheim beim ZDF in Mainz landete. Dort war Moravetz Fachmann für Fechten, nordischen Skisport und Alpinismus. »Mora« drehte mit dem noch unbekannten Reinhold Messner in Himalaja und Karakorum. Viermal moderierte er gar das »ZDF-Sportstudio«. Seine Tochter Christiane schrieb als Sportjournalistin der FAZ ebenfalls über nordischen Skisport. Moravetz starb am Silvestertag im Alter von 92 Jahren. grl
Dirk Sager / 13. 8. 1940 - 2. 1. 2014
Dirk Sager gehörte zu einer Generation von Journalisten, die vom Aussterben bedroht ist: unaufgeregt im Ton, uneitel im Auftritt, stets um seriöse Darstellung bemüht. Die Zeit der Entspannungspolitik hat ihn in Deutschland einem größeren TV-Publikum bekannt gemacht. Vom RIAS Berlin kommend, war er ab 1968 als Redakteur für das ZDF tätig. Zunächst als Korrespondent in Ost-Berlin, Moskau und Washington, zwischen 1984 und 1990 als Leiter des Polit-Magazins »Kennzeichen D«.
Die Sendung war gewissermaßen der journalistische wie politische Gegenpol im ZDF zum rechtslastigen »ZDF-Magazin« des Kommunistenfressers Gerhard Löwenthal. Während dieser gegen die Entspannungspolitik, die DDR und die Sozialdemokratie Front machte, sendete »Kennzeichen D« neben Berichten über die deutsch-deutsche Politik auch Beiträge über die mühselige, oft sisyphoshafte Aufklärungsarbeit zur NS-Vergangenheit.
Nach dem politischen Umbruch 1989/90 zog es den gebürtigen Hamburger wieder nach Moskau. Dort leitete er bis zu seinem Ruhestand 2004 das ZDF-Büro. jam
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