Highway to HAL

Der Geheimdienst NSA will per Quantencomputer alle Verschlüsselungen knacken

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Berlin. In Stanley Kubricks »2001: Odyssee im Weltraum« spielt der Computer HAL eine zentrale Rolle. Die Maschine mit dem markanten roten Kameraauge hält sich für unfähig, Fehler zu begehen. Und sie versucht, sich der Anweisung der Menschen im Raumschiff Discovery zu entziehen - auf brutale Weise. Am Ende muss HAL vom einzig überlebenden Besatzungsmitglied deaktiviert werden.

HAL hat in Kubricks Film-Raumschiff auf eine scheinbar freundliche Weise alles Handeln und Reden im Blick. Der symbolische »Big Brother« mag daneben wie HALs kleine Schwester erscheinen. Nun ist bekannt geworden, dass auch der US-Geheimdienst NSA die Entwicklung eines »Superrechners« vorantreibt. Nur ein schwacher Trost ist es, dass Experten meinen, bis zum Bau eines einsatzbereiten Quantencomputers werde es noch einige Jahre dauern. Spätestens dann könnte der Geheimdienst - HAL darin ähnlich, zur Unkontrollierbarkeit zu tendieren - nahezu alle Daten einsehen und verwerten.

Nur: Tun die NSA und andere Geheimdienste dies nicht schon und auf eine Weise, die Dank der Informationen von Edward Snowden in grellen Farben ausgemalt wird? Diese Frage zu beantworten soll hierzulande ein Untersuchungsausschuss beitragen. Nach einiger Diskussion ist nun auch die Regierung dafür, Union und SPD kommen der Opposition entgegen. Wie weit das Parlamentsgremium bei der Aufklärung kommt, steht freilich auf einem anderen Blatt. Man mag kaum glauben, dass Geheimdienst-Obere ihr Wissen über Vergangenheit und Zukunft der Überwachung preisgeben. Sie werden stattdessen reden wie HAL in Kubricks Film: »Es ist nichts Ernstes.« nd

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