Haftstrafen für Putin-Gegner verkündet
Proteste und Festnahmen vor Gericht in Moskau
Moskau. Im Prozess gegen acht Oppositionsanhänger sind am Montag in Moskau sieben der Angeklagten zu zweieinhalb bis vier Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Die achte Angeklagte erhielt eine Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten auf Bewährung. Die Angeklagten waren am Freitag schuldig gesprochen worden, 2012 aus Protest gegen Wladimir Putins Rückkehr ins Präsidentenamt an Massenkundgebungen teilgenommen und Polizisten geschlagen zu haben.
Aus Solidarität mit den Verurteilten demonstrierten vor dem Moskauer Gericht Hunderte Menschen. Mehr als 200 von ihnen wurden nach Polizeiangaben wegen des »Versuchs zur Störung der öffentlichen Ordnung« festgenommen, unter ihnen der Oppositionspolitiker Alexej Nawalny sowie die beiden im Dezember aus der Haft entlassenen Mitglieder der Frauenpunkband Pussy Riot, Nadjeshda Tolokonnikowa und Maria Alechina.
Die Opposition warf der Justiz vor, die Verkündung des Strafmaßes auf Montag verschoben zu haben, um die Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele im südrussischen Sotschi nicht zu stören. Amnesty International hatte die Verfahren gegen die Oppositionellen als »Schauprozesse« und die Urteile vom Freitag als »abscheuliche Ungerechtigkeit« kritisiert. AFP/nd
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