Moskau: Krise bedroht Frieden in Europa

Weißbuch zur Lage in der Ukraine vorgelegt

  • Lesedauer: 2 Min.

Moskau. Nach einem Bericht des russischen Außenministeriums werden in der Ukraine durch »Ultranationalisten, Extremisten und Neonazis« massiv Menschenrechte verletzt, wodurch der Frieden in ganz Europa bedroht sei.

Das am Montag in Moskau vorgestellte sogenannte Weißbuch über die Krise in der Ukraine listet zahlreiche Fälle bis hin zu Folter auf, von denen insbesondere die russischsprachige Bevölkerung betroffen sei. Die Menschenrechtsverletzungen hätten einen »massiven Charakter«, heißt es in einem Vorwort des Moskauer Außenministeriums.

Die ukrainische Gesellschaft und die internationale Gemeinschaft werden in dem Bericht zum Einschreiten aufgerufen, andernfalls drohten »zerstörerische Konsequenzen für den Frieden, die Stabilität und die demokratische Entwicklung in Europa«. Ultranationalisten und Neonazis hätten die Protestbewegung »monopolisiert«. Die Vorwürfe werden mit Fotos von den Massenunruhen ergänzt, die im November zunächst in Kiew begonnen hatten.

Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk wird Dienstag kommender Woche die EU-Kommission besuchen. Eine Sprecherin der Behörde teilte am Montag in Brüssel mit, bei Gesprächen mit der Führung der EU werde es vor allem um Hilfen für die Ukraine gehen. Diese Hilfen sollten die Regierung in Kiew kurz- und langfristig »in die Lage versetzen, die nötigen Reformen zu verwirklichen, die für das Land nötig sind«. Die EU hat bereits Finanzhilfen in Höhe von rund elf Milliarden Euro angekündigt und auf Zölle für Waren aus der Ukraine weitestgehend verzichtet.

Angesichts der anhaltenden Gewalt in der Ostukraine hat Frankreichs Staatschef François Hollande auf die Abhaltung der für Ende Mai geplanten landesweiten Präsidentschaftswahl gepocht. Nichts dürfe die Wahl am 25. Mai »behindern«, sagte Hollande am Montag in Paris. Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.