Angeblich PKK-Konsens mit Ankara

Kurdenpolitikerin meldet Verhandlungserfolg

  • Lesedauer: 1 Min.

Istanbul. Bei den Verhandlungen über eine friedliche Beilegung des Kurdenkonflikts in der Türkei ist nach den Worten einer Kurdenpolitikerin ein Durchbruch erzielt worden. Der inhaftierte kurdische Rebellenchef Abdullah Öcalan habe mit Regierungsvertretern einen »Konsens« in wichtigen Fragen gefunden, sagte die Parlamentsabgeordnete Pervin Buldan nach Zeitungsberichten vom Donnerstag. Buldan hatte Öcalan kürzlich im Gefängnis besucht. Der Rebellenchef sei mit Blick auf eine Lösung zuversichtlich gewesen, sagte Buldan. Von Regierungsseite lag keine Stellungnahme vor.

Die Zeitung »Aksam« berichtete unter Berufung auf Buldan, es bestehe Einvernehmen über zwei Gesetzesvorhaben. Dabei geht es um die Gewährung einer begrenzten regionalen Autonomie sowie um die Einrichtung einer Wahrheitskommission, die Verbrechen des Staates und der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) während des seit 1984 andauernden Konflikts aufarbeiten soll, durch den mehr als 40 000 Menschen getötet wurden. Seit dem Beginn von Verhandlungen zwischen dem inhaftierten PKK-Chef Öcalan und dem türkischen Geheimdienst MIT im vergangenen Jahr schweigen die Waffen.

Laut Buldan führten Öcalan und Staatsvertreter seit den Kommunalwahlen Ende März zwei Gespräche, bei denen die Fortschritte erzielt wurden. Buldan sagte, sie wolle sich den nächsten Tagen mit Ministern der Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan treffen. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.