Wo der Smog nur herkommt

Kurt Stenger über steigende Todeszahlen als Folge von Luftverschmutzung

Als in der EU die Rolle des Autoverkehrs beim Klimawandel in den Fokus rückte, sahen sich VW, Porsche, Daimler und BMW zu Unrecht am Pranger: Gerade die Ingenieure der deutschen Hersteller seien eifrig dabei, Dieselmotoren zu entwickeln, die verbrauchsärmer seien als Benziner, lautete die Retourkutsche. Dies war Augenwischerei - da die Autos immer schwerer und leistungsstärker wurden, stieg der CO2-Ausstoß pro Neuwagen trotzdem. Summa summarum nahm er sowieso zu, denn weltweit sind immer mehr Pkw unterwegs.

Auch jenseits der Klimadiskussion hatte der globale Diesel-Boom fatale Folgen: In vielen Großstädten, vor allem in den schnell wachsenden Schwellenländern, nimmt die Luftverschmutzung mit Feinstaub stark zu. Wie die OECD errechnet hat, sterben jährlich mehr als 3,5 Millionen Menschen an den Folgen, eine Vielzahl erkrankt. Neben Kohleverstromung und Industrieboom sorgen die Diesel-Gefährte für miserable Luft.

Das Beispiel macht deutlich, dass technische Neuerungen oft nicht etwa Umweltprobleme lösen, sondern neue schaffen. Im Prinzip können nur strengere Gesetze dem Smog Einhalt gebieten. Denn wenn Wirtschaftsboom zu steigender Luftverschmutzung führt, bringt er nicht etwa Wohlstand, sondern er stellt eine Gefahr für diesen dar.

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