51,2 Millionen Menschen sind auf der Flucht

Jeder zweite Flüchtling ist ein Kind

  • Lesedauer: 2 Min.

Genf. Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni veröffentlicht das Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) aktuelle Zahlen. Demnach sind 2013 51,2 Millionen Menschen auf der Flucht gewesen - zum ersten Mal mehr als 50 Millionen, etwa so viele wie während des Zweiten Weltkriegs. Fast die Hälfte aller Flüchtlinge, Asylbewerber und Binnenvertriebenen sind Kinder.

Vor allem in Syrien sei die Lage katastrophal, sagt Hans ten Feld, UNHCR-Vertreter in Deutschland. So hätten 2,5 Millionen Syrer in Nachbarländern Schutz gesucht, 6,5 Millionen seien innerhalb der Landesgrenzen auf der Flucht. Bis zum Jahresende befürchtet das UNHCR vier Millionen weitere Flüchtlinge. Auch in den Industrienationen steige die Zahl der Schutzsuchenden. So wurden in Europa letztes Jahr 484 600 Asylanträge gestellt, 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Die größten Migrationsbewegungen finden jedoch innerhalb von Landesgrenzen ab. So waren 33,3 Millionen Binnenvertriebene 2013 ohne Zuhause.

»Ein humanitäres Problem kann nur von der Politik gelöst werden«, erklärt Hans ten Feld. Er fordert deshalb ein einheitliches Asylverfahren in Europa und eine gezielte Umsetzung der bisherigen Regelungen des Asylrechts. Grundsätzlich müsse Menschen geholfen werden, die vor Verfolgung und Krieg fliehen: »Die Grenzen müssen offen bleiben«, betont ten Feld. Das UNHCR sieht auch die internationale Gemeinschaft in der Pflicht, nach politischen Lösungen zu suchen, um Krieg und Vertreibung nicht erst entstehen zu lassen. nd

Zur nd-Sonderseite zum Weltflüchtlingstag...

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.