Ukrainischer Shitstorm über Merkels Neuland

Zehntausende vergleichen Bundeskanzlerin auf Facebook mit NSDAP-Politiker Ribbentrop

  • Jan Brock
  • Lesedauer: 1 Min.

Ein Shitstorm hat die Facebook Seite Angela Merkels getroffen. Zehntausende User hinterlassen seit Sonntag den immer gleichen Kommentar: »Danke Frau Ribbentrop«. Die redaktionelle Betreuung der Seite ist diesem hohen Aufgebot an Kommentaren nicht mehr gewachsen, wie die Mitarbeiter in einer Veröffentlichung mitteilen:

Die Kommentatoren stammen scheinbar überwiegend aus der Ukraine, wie ihre Namen und der Inhalt ihrer Nachrichten vermuten lassen. Sie nehmen Bezug auf ein Treffen Merkels mit Putin am Sonntag bei dem WM-Finale in Brasilien.

Mit der Floskel „Danke, Frau Ribbentrop“ spielen die Merkel-Kritiker auf Nazi-Außenminister Joachim von Ribbentrop an, der mit seinem Amtskollegen Wjatscheslaw Molotow 1939 den Nichtangriffspakt Hitlerdeutschlands mit der Sowjetunion unterzeichnet hatte. Neben diesen, für Osteuropa, fatalen Beschluss wurde zwischen den beiden Außenministern auch die Aufteilung Polens zwischen den Nationalsozialisten und der UDSSR festgesetzt.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!