Israelis mit Mut zum Frieden

Tausende forderten Ende des Gaza-Krieges / Nach Waffenruhe wieder Gefechte

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Das Töten, Verletzen, Zerstören im Gaza-Streifen nimmt kein Ende. Immerhin: Als Kontrast zu den apokalyptischen Ansichten aus dem Todesstreifen am Mittelmeer kommen nicht nur Bilder von Antikriegsdemonstrationen aus Frankreich, Großbritannien und Deutschland, sondern auch aus Israel selbst: Rund 7000 Menschen versammelten sich dort auf dem Rabin-Platz in Tel Aviv, um Nein zu sagen zur Eskalationspolitik ihrer Regierung. Linke Parteien und Menschenrechtsorganisationen hatten dazu aufgerufen. Die Tausenden forderten eine Absage an die Wahnidee, den israelisch-palästinensischen Konflikt militärisch lösen zu wollen.

Nach einer Feuerpause zwischen Israel und der Hamas waren die Kämpfe im Gaza-Streifen am Sonntag wieder aufgeflammt. Israelische Vorstöße, die zwölfstündige humanitäre Waffenruhe vom Samstag um 24 Stunden zu verlängern, wies der militärische Flügel der Hamas ab. Militante Palästinenser schossen am Sonntag 30 Raketen auf Israel ab, wie die Armee mitteilte. Das israelische Militär antwortete mit Gegenangriffen. Zwar kündigte Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri eine eigene 24-stündige Waffenpause ab Sonntag 13 Uhr MESZ an. Offenbar hatte der politische Flügel der Organisation das feierliche Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan im Auge - das Fest Eid al-Fitr soll an diesem Montag beginnen. Die Militanten ignorierten dies jedoch. Auch nach dem genannten Zeitpunkt flogen Geschosse nach Israel. Der israelische Premier Benjamin Netanjahu sagte dem US-Sender CNN, dass Israel weitere humanitäre Feuerpausen vorerst ablehne. »Die Hamas hat ihre eigene Waffenruhe verletzt«, fügte er hinzu. Agenturen/nd

Weiterlesen:

Friedlicher Protest in Raketenreichweite
Nicht nur Linke demonstrieren in Israel in diesen Tagen gegen den Krieg im Gaza-Streifen

Uneinigkeit auf beiden Seiten
Waffenstillstand weiter nicht in Sicht

Es gibt keinen sicheren Ort in Gaza
Ob Reichenviertel oder UN-Schule, Zivilisten finden kaum mehr Schutz vor dem israelischen Beschuss

Schäuble: Was soll Israel denn tun?
Antikriegsdemonstrationen in deutschen Städten, Paris und London / Juristenvereinigung kündigt Initiative zur rechtlichen Bewertung an

Streit im Antifa-Bündnis
Politiker der Grünen Jugend distanzieren sich von Stop the Bomb

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.