Verbot von Fahrzeugen soll Terror stoppen
Norden Nigerias befürchtet verstärkte Anschläge
Nairobi. Das am Montag begonnene Fest zum Ende des Fastenmonats Ramadan wird in Nigeria vom Terror der Boko-Haram-Miliz überschattet. Das Militär im nördlichen Bundesstaat Borno verbot für drei Tage den Gebrauch aller Fahrzeuge, wie die nigerianische Tageszeitung »Premium Times« berichtete. Dadurch sollten weitere Terrorangriffe der islamistischen Gruppe verhindert werden, die für ihre Anschläge oftmals Autobomben einsetzt.
Für das Fahrzeugverbot stützt sich das nigerianische Militär auf Informationen, wonach Boko Haram plante, Gebetsgruppen während der dreitägigen Feierlichkeiten zum Fastenbrechen mit Sprengstoff-Fahrzeugen anzugreifen, wie die Zeitung weiter berichtete. Dazu wollten sie sowohl Autos als auch Motor- und Fahrräder verwenden. Das Verbot soll Montag bis Mittwoch gelten. Borno mit der Hauptstadt Maiduguri ist Zentrum von Boko Haram.
Seit einiger Zeit weitet Boko Haram ihren Terror nach Westafrika aus. Am Sonntag entführte die Gruppe die Frau des stellvertretenden kamerunischen Regierungschefs. Daraufhin kündigte die Regierung Kameruns an, die Truppen an der Grenze zu Nigeria auf 3000 Soldaten zu verdreifachen. Das Haus des Politikers Amadou Ali liegt in der Stadt Kolofata im Norden Kameruns an der Grenze zu Nigeria. Bei dem Anschlag wurden mindestens drei Menschen getötet. Bei einem weiteren Angriff entführten die Milizen den Bürgermeister von Kolofata, der zugleich das geistliche Oberhaupt der Stadt ist.
Seit Freitag haben die Terroristen mehrere Überfalle in Kamerun verübt. An der Grenze gab es längere Gefechte zwischen Boko-Haram-Kämpfern und kamerunischen Soldaten. Im Mai hatte die radikale Gruppe zehn chinesische Arbeiter in Nordkamerun gekidnappt. Die Mitte April im Bundesstaat Borno verschleppten Schülerinnen werden vermutlich von Boko Haram ebenfalls nahe der Grenze zu Kamerun gehalten.
Auch im Norden Nigerias setzte die Gruppe ihren Terror über das Wochenende fort. epd/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.