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Karl-Heinz Hansen

17. Mai 1927 - 22. Juli 2014

»Wie lange noch will die Sozialdemokratische Partei ohnmächtig zusehen, wie ihr stellvertretender Vorsitzender, alias Bundeskanzler Schmidt, fortgesetzt gegen proklamiertes Selbstverständnis und programmierte Zielsetzung seiner Partei handelt?« Karl-Heinz Hansen bekam auf diese Frage 1981 eine drastische Antwort: Die SPD feuerte ihren Bundestagsabgeordneten nach 20-jähriger Mitgliedschaft.

Hansens Unmut mit »seiner« Regierung hatte viele Gründe: Radikalenerlass, Anti-Terror-Gesetze, mangelnde Reichensteuer, lückenhafte Offenlegung von Nazi-Akten, Raketenstationierung - vor allem jedoch, dass der Rüstungsexport munter weiterging. Das Fass zum Überlaufen brachte für ihn Helmut Schmidts zunächst geheim gehaltene Genehmigung, U-Boote an das chilenische Militärregime zu liefern. Seine Kritik teilten zwei Dutzend Fraktionskollegen, nahezu allein blieb er aber mit seiner Schlussfolgerung, die Kanzlerschaft von Helmut Schmidt in Frage zu stellen. Lediglich sein Freund Manfred Coppik verließ aus Solidarität mit ihm Partei und Fraktion der SPD. Der Versuch der beiden, eine eigenständige Partei »Demokratische Sozialisten« aufzubauen, scheiterte. Hansen blieb sich dennoch treu und erhob bis zu seinem Lebensende seine Stimme gegen die »Unfähigkeit zu einer Politik der Moral und der Vernunft«. jrs

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