Angriff auf Jesiden in Herford
Bei einer Massenschlägerei zwischen Jesiden und Muslimen kam es zu Körperverletzungen und Sachbeschädigungen
Herford. Im westfälischen Herford ist ein Konflikt zwischen Jesiden und Muslimen eskaliert. Dabei kam es am Mittwochabend zu Körperverletzungen und Sachbeschädigungen. Beide Seiten attackierten sich nach Polizeiangaben vom Donnerstag mit Steinen, Flaschen und Holzlatten. Verstärkt durch Beamte aus Bochum, Dortmund und Münster trennte die Polizei die Gruppen und beendete die Ausschreitungen. Den Angaben nach standen rund 300 Jesiden mehreren Gruppen von Muslimen gegenüber, darunter Salafisten.
Jesiden sind eine religiöse Minderheit bei den Kurden. Die Gruppe der Jesiden hatte sich versammelt, um gegen einen Angriff von Muslimen auf einen jesidischen Besitzer einer Imbissbude zu protestieren. Bei der gewalttätigen Auseinandersetzung am Mittwochnachmittag wurden nach Polizeiangaben der 31-jährige Inhaber des Imbisses und ein 16-jähriger Schüler durch Messerstiche leicht verletzt. Die Polizei nahm sechs Verdächtige fest, die bei dem Angriff dabei gewesen sein sollen. Die überwiegend aus Tschetschenien stammenden Männer zwischen 20 und 26 Jahren seien der Polizei bekannt und sollen in Herford, Hiddenhausen und Hamburg leben.
Anlass des Angriffs soll ein an dem Kiosk aufgehängtes Plakat gewesen sein, das zu einer Demonstration von Jesiden gegen die radikal-islamische Terrorgruppe »Islamischer Staat« (IS) aufrief. Die IS-Kämpfer verfolgen derzeit im Nordirak neben Christen auch Jesiden und Schiiten. Die Ursprünge der Jesiden liegen im nördlichen Irak, in Nordsyrien und in der südöstlichen Türkei. epd/nd
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