Sommer, Sonne, Sozialismus

Linkspartei macht bei Tour an der Ostsee Wahlkampf

  • Raimund Nitzsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Zinnowitz. Bei den Passanten besonders beliebt sind auf dem Kurplatz von Zinnowitz Sonnenbrillen und Wasserbälle. Doch auch Sonnencreme oder Stofftaschen mit dem Aufdruck »Sommer Sonne Sozialismus« finden ihre Abnehmer. Im Rahmen ihrer jährlichen Tour durch die Badeorte an der Ostsee haben die Linken Station auf Usedom gemacht. Besonders die Urlauber aus Sachsen, Thüringen und Brandenburg will man erreichen. Denn dort sind in wenigen Wochen Landtagswahlen.

Doch zunächst hält sich das Interesse an den Statements von den Spitzenkandidaten Rico Gebhardt, Bodo Ramelow und Christian Görke in Grenzen. Die Menschen suchen sich schattige Plätze unter Bäumen oder gehen wieder, als sie erfahren, dass Gregor Gysi erst um 15 Uhr seine Rede halten wird. Als Dietmar Bartsch als Vertreter von Mecklenburg-Vorpommern die Spitzenkandidaten aus Sachsen, Brandenburg und Thüringen zu einer Podiumsdiskussion auf der Bühne begrüßt, sind zu den etwa 30 Journalisten noch mal ebenso viele Besucher auf den Kurplatz gekommen. Doch von Wahlkampf ist eigentlich recht wenig zu spüren.

Christian Görke plaudert entspannt über die aus seiner Sicht erfolgreiche Finanzpolitik der rot-roten Koalition in Brandenburg, die seit 2011 ohne neue Schulden auskomme. Inzwischen sei genug Geld vorhanden, um in die Bildung und kommunale Infrastrukturprojekte zu investieren. Bei Bodo Ramelow merkt man den Kampfeswillen des alten Gewerkschafters: Vehement fordert er den Abschluss von Tarifverträgen auch bei Internetfirmen wie Zalando in Erfurt oder bei Amazon in Hessen und Sachsen. Und er wettert gegen die Landesregierung, die nur durch immer neue staatsanwaltliche Ermittlungen gegen einzelne Mitglieder auf sich aufmerksam mache.

Als Ziele nannte Gebhardt denn auch vor allem das Ziel, die NPD am Wiedereinzug in den Landtag zu hindern und einen Wahlerfolg der Alternative für Deutschland zu verhindern. Danach kam Gysi. Und es kamen mehr Zuschauer, um seiner Rede zu lauschen. Jetzt war für eine Stunde wirklich Wahlkampf. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.