China will sich an tschechischer Atomenergie beteiligen

Ausbau des Atomkraftwerks Temelin könnte kurz vor einer neuen Runde stehen

  • Lesedauer: 1 Min.
Nachdem eine erste Ausschreibung für den Ausbau des tschechischen Atomkraftwerks Temelin gescheitert ist, kündigt jetzt China Interesse an einer Beteiligung an. Gegner kritisieren seit Langem die Sicherheitsstandards des AKWs.

Prag. China würde sich an einer neuen Ausschreibung für den Ausbau des umstrittenen Atomkraftwerks Temelin in Tschechien beteiligen. Die Regierung in Peking habe eindeutig ihr Interesse bekundet, sagte der tschechische Industrieminister Jan Mladek am Freitag nach einem Treffen mit Chinas stellvertretendem Regierungschef Zhang Gaoli. Prag hatte eine erste Ausschreibung für den Bau von zwei Reaktorblöcken im April wegen Rentabilitätsbedenken gestoppt. Bis Ende des Jahres soll über einen neuen Anlauf für das Milliardenprojekt entschieden werden. Atomkraftgegner kritisieren seit Jahren die Sicherheitsstandards in dem südböhmischen Meiler.

Bereits im Juli hatte Südkorea Interesse an dem Atomkraftwerk signalisiert, sollte es zu einer erneuten Ausschreibung kommen. Bei der ersten Ausschreibung hatten sich die beiden Nationen nicht beteiligt. Sie war aus Rentabilitätsgründen gescheitert. Damit gibt es nun fünf Interessenten des etwa sieben Milliarden Euro schweren Projekts. Neben den Koreanern und Chinesen wollen sich ein US-japanisches, ein tschechisch-russisches und ein französische Unternehmen auf das Objekt bewerben.

Das nur 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernte Atomkraftwerk ist vielen Gegner ein Dorn im Auge. Besonders der Ausbau steht unter heftiger Kritik. Viele befürchten, dass ein Zusammenspiel verschiedener Bauelemente die Sicherheit des AKWs beeinträchtigen könnte. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.