Schwere Vorwürfe an US-Regierung
Diane Foley: Sie verlangten, kein Lösegeld zu zahlen
Washington. Die Mutter des von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) enthaupteten US-Reporters James Foley hat dem US-Sicherheitsrat Einschüchterung vorgeworfen. Ein Offizier des Rates habe ihrer Familie drei Mal deutlich gemacht, sie könne strafrechtlich belangt werden, wenn sie ein Lösegeld für den Entführten zahle, sagte Diane Foley US-Medien.
«Wir haben das als Drohung aufgefasst, und es war schockierend», sagte sie dem Sender CNN. «Uns wurde gesagt, wir sollten darauf vertrauen, dass er irgendwie - auf wundersame Weise - befreit werden würde. Und das wurde er nicht, oder?» Vom Nationalen Sicherheitsrat hieß es, Foleys Familie sei lediglich informiert worden, dass US-Gesetze die Finanzierung von Terroristen verböten. Von strafrechtlicher Verfolgung sei keine Rede gewesen.
Die US-Regierung verteidigte ihren Umgang mit dem Fall. Man habe alles Mögliche getan, um den Journalisten in die USA zurückzubringen, sagte die Sprecherin des US-Außenamts Marie Harf laut CNN. Man habe eng mit der Familie des 40-Jährigen sowie mit seiner Redaktion, der Online-Nachrichtenagentur GlobalPost, zusammengearbeitet. «Jede gegenteilige Behauptung sei falsch.
Der Sprecher des US-Präsidenten Barack Obama, Josh Earnest, wollte Einzelgespräche von Offiziellen mit Foleys Angehörigen nicht kommentieren. Er bekräftigte aber die Haltung der US-Regierung: Im Gegensatz zu europäischen Staaten lehnen es die USA kategorisch ab, Geiseln mit Lösegeld freizukaufen. Die Terrormiliz IS hatte Mitte August ein Video veröffentlicht, das die Ermordung des 40 Jahre alten Amerikaners Foley zeigte. dpa/nd
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