LINKE klagt für Oppositionsrechte

Bundestagsfraktion zieht vor das Bundesverfassungsgericht

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Die Linksfraktion hat im Streit um die Minderheits- und Oppositionsrechte eine Organklage beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Das teilten Fraktionschef Gregor Gysi und der Prozessbevollmächtigte, der renommierte Jurist Hans-Peter Schneider, in Berlin mit. Im April hatte der Bundestag eine Änderung der Geschäftsordnung beschlossen, damit die kleine Opposition aus Linkspartei und Grünen Rechte wie die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses wahrnehmen kann. Die LINKE sieht aber keine rechtssichere und effektive Ausübung der Minderheitsrechte, weil hierzu eine Klarstellung im Grundgesetz erforderlich wäre. Ihre Klage richtet sich gegen den Bundestag, weil dieser seine Pflichten gegenüber der Opposition nicht erfüllt habe.

Laut Gysi müsse die Opposition das Recht haben, das Bundesverfassungsgericht zur Überprüfung der Verfassungsmäßigkeit der verabschiedeten Gesetze anzurufen. Die Koalition hält dies für »kein originäres Minderheitenrecht«, weil es etwa auch einer Landesregierung zusteht. Gysi erinnerte daran, dass in jedem Landeskabinett eine Regierungspartei aus dem Bund sitze. »Es kann nicht sein, dass deswegen in dieser Legislatur keine Normenkontrollverfahren stattfinden«, kritisierte der Linksfraktionschef. avr

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.