Bertelsmann übernimmt Verlag Gruner + Jahr

Journalisten-Verband wendet sich gegen Abbau von Arbeitsplätzen

  • Lesedauer: 2 Min.

Gütersloh. Der kriselnde Hamburger Verlag Gruner + Jahr mit seinen Zeitschriften wie «Stern» und «Brigitte» gehört künftig komplett zu Bertelsmann. Der Medienkonzern kaufe den von der Jahr Holding gehaltenen Anteil von 25,1 Prozent und übernehme Gruner + Jahr damit vollständig, teilten die beiden Unternehmen am Montag in Gütersloh und Hamburg mit. Der neue Eigentümer ist seit 1969 an Gruner + Jahr beteiligt. Die Übernahme wird zum 1. November wirksam.

Schon vor zwei Jahren war darüber spekuliert worden, dass Bertelsmann die Anteile der Jahr-Familie übernehmen könnte. Bertelsmann verspreche sich davon höhere Einsparmöglichkeiten und eine bessere Kontrolle im schwieriger werdenden Printgeschäft, hieß es damals. Dann wurde aber mitgeteilt, beide Partner wollten das Verlagshaus gemeinsam weiterentwickeln.

Das Verlagshaus Gruner + Jahr hatte Ende August Einsparungen in zweistelliger Millionenhöhe und den Abbau von Hunderten von Arbeitsplätzen angekündigt. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) appellierte an Bertelsmann, den Umstrukturierungsprozess von Gruner + Jahr «konstruktiv» zu begleiten. «Die guten sozialen Standards, die Gruner + Jahr gesetzt hat, müssen auch in Zukunft erhalten bleiben», sagte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken. Er forderte Bertelsmann auf, den angekündigten Abbau von Arbeitsplätzen zu überdenken. «Nur mit genügend redaktionellen Arbeitsplätzen haben die Journalistinnen und Journalisten genug Zeit für Themenfindung, Recherche und Schreiben», sagte Konken. Nur so können sie gute Qualität liefern.« Agenturen/nd

Tagesthema Seite 2

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.