Werbung

Erstmals Ebola in den USA übertragen

USA verschärfen aus Furcht vor Epidemie Einreisekontrollen / Spanische Ebola-Patientin offenbar auf dem Wege der Besserung

  • Lesedauer: 3 Min.
In den westafrikanischen Krisengebieten kommen die Helfer der Ausbreitung der Krankheit weiter nicht hinterher - und in Krankenhäusern Europas und Nordamerikas häufen sich die Ansteckungen von Pflegekräften.

Erstmals hat sich offenbar ein Mensch innerhalb der USA mit dem tödlichen Ebola-Virus infiziert. Im US-Bundesstaat Texas sei eine Pflegekraft nach der Betreuung eines Ebola-Patienten aus Liberia positiv auf den aggressiven Erreger getestet worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Sonntag mit. Derweil wurden aus Furcht vor einer weiteren Ausbreitung der Seuche auf einem ersten US-Flughafen die Einreisekontrollen verschärft, weitere sollen folgen.

Die Ergebnisse eines zweiten Tests zur Bestätigung des neuen Ebola-Falls in Texas standen zunächst noch aus. »Wir wussten, dass ein zweiter Fall zur Realität werden kann«, sagte David Lakey von der texanischen Gesundheitsbehörde. »Wir haben uns auf diese Möglichkeit vorbereitet.« Das Team in Dallas werde aufgestockt, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Die erkrankte Pflegekraft hatte den ersten auf US-Boden diagnostizierten Ebola-Patienten in einem Krankenhaus in Dallas betreut. Thomas Eric Duncan, der sich in Liberia angesteckt hatte, war am Mittwoch gestorben. Bei der Pflegekraft von Duncan war am Freitagabend leichtes Fieber gemessen worden, daraufhin wurde die Pflegekraft unter Quarantäne gestellt. Seitdem wird ermittelt, zu welchen Menschen die nicht weiter identifizierte Person Kontakt hatte.

Derweil schien die spanische Ebola-Patientin Teresa Romero auf dem Wege der Besserung. Der Gesundheitszustand der Krankenschwester habe sich über Nacht deutlich verbessert, hieß es am Samstag aus Krankenhauskreisen in Madrid. Sie sei bei Bewusstsein und könne sprechen. Romeros Bruder sagte dem Fernsehsender La Sexta, seine 44-jährige Schwester habe kein Fieber mehr. Die Krankenschwester hatte sich in der Klinik Carlos III. infiziert, wo zwei Ebola-kranke spanischen Missionare behandelt worden warn, die nach ihrer Rückkehr aus Westafrika an dem Virus starben.

Die USA begannen am Samstag mit schärferen Einreisekontrollen für Flugpassagiere aus westafrikanischen Ebola-Ländern begonnen. Am JFK-Flughafen in New York müssen Reisende aus den am stärksten betroffenen Ländern Liberia, Guinea und Sierra Leone nun ihre Körpertemperatur messen lassen. Außerdem müssen sie Fragen zu möglichen Kontakten mit Ebola-Patienten beantworten. An den internationalen Flughäfen von Atlanta, Chicago und Washington sowie dem New Yorker Airport Newark sollten die Vorsichtsmaßnahmen in den kommenden Tagen umgesetzt werden.

In Großbritannien simulierten die Behörden am Samstag in einer landesweiten Übung einen Ausbruch der Ebola-Epidemie auf der Insel. Während der achtstündigen Übung mussten Ärzte, Pfleger und Notdienste an mehreren Orten vermeintliche Ebola-Patienten behandeln, wie das britische Gesundheitsministerium mitteilte. Im Anschluss sei das Krisenkabinett der Regierung zu einer simulierten Notsitzung zusammengetroffen.

In den westafrikanischen Krisengebieten kommen die Helfer der Ausbreitung der Krankheit weiter nicht hinterher. »Das Virus ist uns weit voraus, und jeden Tag wird die Situation schlimmer«, sagte der UN-Sondergesandte Anthony Banbury nach seiner Rückkehr von einer Reise durch Liberia, Guinea und Sierra Leone. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind von rund 8400 Erkrankten inzwischen mehr als 4000 Menschen an Ebola gestorben. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -