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Dschihadisten ziehen neue Truppen zusammen

Kobane weiter heftig umkämpft / Warten auf Peschmergas aus Nordirak / Kerry konferiert in Berlin

  • Lesedauer: 3 Min.
Im Kampf um Kobane geben sich die IS-Terrorkrieger auch nach den Waffenlieferungen an die kurdischen Verteidiger nicht geschlagen. Sie verstärken ihre Reihen - und greifen erneut an.

Istanbul. Nach den US-Waffenlieferungen für die Kurden in Kobane haben sich die Angreifer der Terrormiliz »Islamischer Staat« (IS) mit Kämpfern aus anderen Regionen verstärkt. In der seit Wochen belagerten nordsyrischen Grenzstadt lieferten sie sich am Dienstag neue Gefechte mit den kurdischen Verteidigern.

Nach Angaben des syrischen Beobachtungszentrums für Menschenrechte kamen die neuen Einheiten der radikalen Islamisten aus den vom IS kontrollierten syrischen Städten Al-Rakka und Dcharabalus. Am Dienstag hätten sich die Gefechte weiterhin auf das seit Tagen hart umkämpfte Ostviertel Kobanes konzentriert. Weitere heftige Zusammenstöße habe es auch im Südwesten am Startpunkt einer Verbindungsstraße ins rund 130 Kilometer südwestlich gelegene Aleppo gegeben. Zwei verhinderte Selbstmordanschläge der Dschihadisten am Montagabend hätten die neuen Kämpfe ausgelöst, hieß es in einer von der kurdischen Agentur Hawar veröffentlichten Mitteilung der kurdischen Volksschutzeinheiten YPG.

Unterdessen kamen trotz einer Einreisegenehmigung der Türkei noch keine kurdischen Peschmerga-Kämpfer aus Nordirak in Kobane an. Die Türkei hatte den Kämpfern, die den bedrängten Kurden dort zu Hilfe eilen wollen, am Montag die Einreise in die Grenzstadt genehmigt. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte aber zugleich weiterhin jede direkte türkische Unterstützung für die syrisch-kurdische Partei PYD ausgeschlossen. Die YPG in Kobane sind die Miliz der PYD, die eng mit der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK verbunden ist.

In der Nacht zum Montag - rund fünf Wochen nach Beginn der Kämpfe - hatten US-Transportflugzeuge erstmals Waffen und Munition sowie medizinisches Material für die Verteidiger der nordsyrischen Stadt abgeworfen. Die Lieferungen stammen nach US-Angaben von kurdischen Stellen in Irak.

Bei den Gefechten in Syrien kam jüngst auch ein deutscher Islamist ums Leben. Es handele sich um einen 24 Jahre alten Mann aus dem hessischen Hattersheim, sagte eine Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft am Dienstag. Details zum Tod des jungen Mannes nannte sie nicht. Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass mehr als 450 Islamisten aus Deutschland nach Syrien und in den Irak gereist sind.

Derweil wollen die USA an Irak zusätzliche Panzermunition und Ausrüstung im Wert von rund 600 Millionen Dollar liefern. Das Außenministerium habe zugestimmt, der Kongress sei unterrichtet. Wie das Verteidigungsministerium weiter erklärte, diene die Lieferung der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten - ein Hinweis, dass das Material vor allem im Kampf gegen die Terrormiliz IS eingesetzt werden soll.

US-Außenminister John Kerry traf am Dienstag in Berlin ein, um in der Bundeshauptstadt mit deutschen Politikern über die Lage in den mittelöstlichen Kriegs- und Krisengebieten zu konferieren. Agenturen/nd

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