Nach Angriffen auf Sorben will Sachsens Polizei Präsenz erhöhen
Gewalttätige Übergriffe von Rechtsradikalen nehmen zu
Bautzen. Nach gewalttätigen Übergriffen von Neonazis auf Sorben will die sächsische Polizei ihre Präsenz in der Oberlausitz erhöhen. Dabei kämen auch mobile Fahndungsgruppen zum Einsatz, sagte Bernd Merbitz, Chef des Operativen Abwehrzentrums, am Mittwoch in Bautzen. Unter sorbischen Jugendlichen herrsche Angst: »Sie kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass eine Mauer des Schweigens aufgebaut wird.«
In Bautzen, aber auch in anderen Teilen der Oberlausitz greifen teils maskierte Täter seit einiger Zeit gezielt sorbische Jugendliche an, beschimpfen und bedrohen sie. Merbitz appellierte an Betroffene, Vertrauen zur Polizei zu haben und alle Straftaten anzuzeigen. Merbitz hatte sich am Mittwoch mit dem Chef der Domowina, (Bund Lausitzer Sorben), David Statnik, getroffen, um die Lage zu erörtern.
Die slawische Minderheit der Sorben siedelt seit etwa 1500 Jahren in der Lausitz. Ihre Zahl wird heute auf 60 000 geschätzt. Zwei Drittel von ihnen leben in Sachsen, etwa 20 000 in Brandenburg. dpa/nd
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