Infrarot hilft nach Magen-Darm-OP

Patienten können Klinik schneller verlassen

  • Lesedauer: 2 Min.
Nach einer Magen-Darm-Operation heilen die Operationswunden durch eine Bestrahlung mit Infrarotlicht besser. Das hat eine Studie der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg gezeigt. Wie das Klinikum am Mittwoch berichtete, bereiteten die Wunden auch weniger Schmerzen. Die schonende und wenig aufwändige Behandlung könne daher den Klinikaufenthalt verkürzen und Kosten senken. Ihre Studie mit 111 operierten Patienten stellen die Heidelberger Mediziner um Prof. Helmut Friess im »British Journal of Surgery« vor. Ursachen für diesen günstigen Verlauf seien vermutlich die bessere Durchblutung und Versorgung des Wundgewebes mit Sauerstoff. Diese günstigen Bedingungen werden durch Bestrahlung mit wassergefiltertem Infrarot-Licht erzeugt, das dem natürlichen Sonnenlicht ähnlich ist. »Die Wärme dringt tief in das Gewebe ein, aber sie erhitzt oder irritiert die Hautoberfläche nicht«, erklärt der Arzt Mark Hartel. Alle Patienten waren nach ihren Operationen zwei Mal täglich für 20 Minuten bestrahlt worden - eine Gruppe zur Kontrolle nur mit einer normalen Lampe, die andere zusätzlich zur normalen Lampe mit wassergefiltertem Infrarotlicht. Wer zu welcher Gruppe gehörte, war weder Ärzten noch Patienten bekannt. Die 46 Patienten der Infrarot-Gruppe klagten nach der Bestrahlung über weniger Schmerzen und benötigten weniger Schmerzmittel, heißt es weiter. Ihre Wunden heilten schneller und besser, Störungen bei der Wundheilung gab es bei bei 7 Prozent im Vergleich zu 15 Prozent in der Kontrollgruppe. Die Patienten mit Infrarot-Bestrahlung waren im Durchschnitt neun Tage in der Klinik. Im Normalfall muss ein Kranker dagegen bis zu zwei Wochen im Krankenhaus bleiben. dpa/ND

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