Rund 800 Rostocker demonstrieren gegen Pegida
Demonstration für Offenheit und Toleranz in der Hansestadt / Kreisvorsitzende der Linken warnt vor Gewalt und Rassismus
Rostock. Unter dem Motto »Willkommen im Abendland! Rostock für alle« haben am Montag in der Rostocker Innenstadt mehrere Hundert Menschen für Offenheit und Toleranz demonstriert. Aufgerufen hatte ein breites Bündnis aus Vereinen, Verbänden, Parteien und Gewerkschaften. Bei kaltem und regnerischem Wetter wollten sie damit ein Zeichen gegen die für Montag kommender Woche geplante Pegida-Demonstration in Rostock (»Rogida«) setzen. Die Polizei sprach von rund 800 Teilnehmern.
Nach Worten der Kreisvorsitzenden der Linken, Eva-Maria Kröger, seien bei Rogida offene Gewaltandrohung, islamfeindliche Äußerungen und Ausländerhass zu erkennen. »Dafür darf nirgendwo Platz sein, auch nicht in Rostock.« Der Pastor der Innenstadtgemeinde, Tilman Jeremias, forderte die Menschen, die Angst vor dem Islam haben, auf, zur Begegnungsstätte der Hansestadt zu gehen und sich dort zu informieren.
Rostock habe sich gerade wegen seiner Weltoffenheit als Hansestadt so gut entwickelt, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Julian Barlen. Rostock brauche weniger »Wutbürger«, aber mehr »Mutbürger«. »Also solche, die andere Menschen selbstlos willkommen heißen, unabhängig von deren Herkunft, politischen Auffassung oder Religion.« Sie müssten den Mut haben, denen die Stirn zu bieten, die von Freiheit reden, letztlich aber die Freiheit etwa von Migranten oder Muslimen beschneiden wollen.
Am Montagabend waren in mehreren deutschen Städten Demonstrationen der Pegida-Bewegung und Gegendemonstrationen geplant. Für den 12. Januar ist in Rostock eine Veranstaltung unter dem Titel »Rostocker gegen die Islamisierung des Abendlandes« mit 300 Teilnehmern angemeldet. Mit diversen Gegenveranstaltungen wird gerechnet. dpa/nd
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