Kabinett erschwert Politikern Wechsel in die Wirtschaft

Karenzzeit von mindestens zwölf Monaten beschlossen/ Kritiker halten Beschluss für ungenügend

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Die Wirtschaft holt sich gerne Politiker ins Boot. Doch die Verstrickung kann Einfluss auf politische Entscheidungen haben. Um das zu verhindern, wurde eine einjährige Karenzzeit beschlossen - für viele Kritiker zu viel kurz.

Berlin. Mitglieder der Bundesregierung sollen in Zukunft mindestens eine einjährige Auszeit nehmen, bevor sie aus ihrem Amt auf einen Posten in der Wirtschaft wechseln. Das beschloss das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin, wie es aus Regierungskreisen hieß. Wenn die Bundesregierung durch einen solchen Wechsel öffentliche Interessen in Gefahr sieht, soll sie auch eine Karenzzeit von 18 Monaten beschließen können.

Die Neuregelung gilt für Bundesminister und parlamentarische Staatssekretäre - auch wenn sie bereits aus dem Amt geschieden sind. Innerhalb von 18 Monaten nach ihrem Ausscheiden müssen sie künftig die Bundesregierung über ihre Berufspläne informieren. Die Erlaubnis für einen Wechsel auf einen bezahlten Job oder eine andere Beschäftigung außerhalb des öffentlichen Dienstes trifft dann die Regierung auf Grundlage einer Empfehlung eines beratenden Gremiums.

Kritiker halten die in dem Gesetz enthaltenen Fristen für zu kurz. Besondere Aufmerksamkeit kommt dem Beschluss zu, da die parlamentarische Staatssekretärin im Verkehrsministerium, Katherina Reiche (CDU), offenbar derzeit und bereits zum 1. September einen Wechsel an die Spitze des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) plant. Mit einer offiziellen Entscheidung des VKU-Vorstandes zu der Personalie ist am Nachmittag zu rechnen. AFP/nd

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