Weisheit der Basis
Uwe Kalbe zu den Debatten der SPD über ihre Wahlaussichten 2017
SPD-Vize Ralf Stegner kann offenbar auf eine steigende Unterstützung seines Landesverbandes in Schleswig-Holstein bauen. Darauf lässt zumindest das Prozentergebnis bei seiner Wiederwahl schließen. Pessimistische Äußerungen von Parteichef Sigmar Gabriel über die Wahlaussichten 2017 hingegen, selbst wenn sie nicht wie kolportiert formuliert gewesen sein sollten, träufeln Zweifel in die Zuversicht der Genossen. Das betrifft nicht nur den Glauben an die Person des Vorsitzenden als geeignetster Spitzenkandidat. Sondern auch die Frage, wie glaubwürdig die Partei und damit die einzelnen Mitglieder sind. Die Lockrufe aus der Linkspartei, die die SPD am liebsten schon heute auf gegenseitige, arithmetisch begründete Freundlichkeiten festlegen wollen, nivellieren die Unterschiede links der Mitte und könnten den Werbern, die bisher vom Unterschied zur SPD profitieren, auf die Füße fallen.
Stegner gilt als Verbalradikaler und Parteilinker der SPD. Wenn dies sein Erfolgsgeheimnis in der eigenen Partei sein sollte, liegt eine Frage nahe: Wieso sollte die Basis auf ewig verdammt sein, von »realistischer, kluger Parlaments- und Regierungsarbeit« relativiert zu werden? Womöglich unterscheidet sie sich gar nicht so sehr von der Wählerschaft, die die Partei gern hätte, die ihr aber einfach nicht folgen will.
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