Pilotenstreiks zu Ostern?
Gewerkschaft schließt neue Ausstände nicht aus
Frankfurt am Main. Nach dem viertägigen Pilotenstreik bei der Lufthansa zeichnet sich keine Annäherung in dem Tarifkonflikt ab. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) schloss am Sonntag weitere Arbeitsniederlegungen nicht aus - auch nicht für die bevorstehenden Osterferien. Ein neuer Verhandlungstermin wurde nach Angaben beider Seiten nicht vereinbart.
Die Lufthansa-PilotInnen hatten seit Mittwoch abwechselnd auf den Kurz- und Mittelstrecken sowie den Langstrecken und im Frachtgeschäft gestreikt. Am Samstag waren zuletzt 74 von 160 Langstreckenflüge ausgefallen. Am Sonntag kam es laut einem Lufthansa-Sprecher auf den Langstrecken noch zu vereinzelten Streichungen. Auf den Kurz- und Mittelstrecken laufe der Flugbetrieb wieder normal. Von der zwölften Streikwelle seien insgesamt 220 000 Passagiere betroffen gewesen.
Zentraler Streitpunkt im Tarifkonflikt ist die Altersversorgung der PilotInnen. Die Lufthansa hatte den Tarifvertrag zur Übergangsversorgung vor einem Jahr einseitig gekündigt. Der Konzern will die Kosten nicht mehr übernehmen und die Altersgrenze für den Vorruhestand von derzeit 55 Jahren erhöhen.
Aktionärsschützer forderten derweil den Rückzug von VC-Vertretern aus dem Aufsichtsrat. »Das Maß der Aktionäre ist voll«, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Marc Tüngler, der »Bild am Sonntag«. Die VC-Vertreter könnten nicht, dem Unternehmenswohl verpflichtet, im Aufsichtsrat sitzen und andererseits massiv gegen die Lufthansa agieren und den Betrieb lahmlegen. AFP/nd Kommentar Seite 4
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.