Polen und Deutsche gegen Militärhilfe für Ukraine
Die Sanktionen gegenüber Russland werden mehrheitlich befürwortet
Gütersloh. Die Mehrheit der Polen und Deutschen befürworten einer aktuellen Umfrage zufolge wirtschaftliche Hilfen für die Ukraine, sind jedoch gegen eine militärische Unterstützung. Für die Wirtschaftshilfen sprachen sich 55 Prozent der befragten Deutschen und 56 Prozent der Polen aus, wie die Bertelsmann Stiftung am Mittwoch in Gütersloh mitteilte. Eine militärische Unterstützung lehnten in Deutschland 82 Prozent, in Polen 56 Prozent der Befragten ab. Die Ergebnisse seien ein »klares Signal, dass beide Gesellschaften die Konfrontation mit Russland nicht verschärfen wollen«, erläuterte Projektleiterin Gabriele Schöler bei der Vorstellung der Studie.
Sowohl in Deutschland (67 Prozent) als auch in Polen (76 Prozent) werden die Sanktionen gegenüber Russland mehrheitlich befürwortet. Während jedoch nur jeder vierte Deutsche die derzeitigen Sanktionen verschärfen möchte, sprechen sich 41 Prozent der Polen für schärfere Strafmaßnahmen der EU aus.
Unterschiedlich bewerten Polen und Deutsche die Politik ihres Landes gegenüber Russland. Die Hälfte der Deutschen bewerten den Umgang der Bundesregierung mit der russisch-ukrainischen Krise positiv. In Polen ist eine knappe Mehrheit (51 Prozent) mit den Maßnahmen der eigenen Regierung nicht einverstanden. Nur 28 Prozent der Polen halten die Haltung der deutschen Regierung im Ukraine-Konflikt für richtig. 78 Prozent der Polen fühlen sich von dem russischen Nachbarn direkt bedroht. Das sind doppelt so viele wie Deutsche (41 Prozent).
Für die repräsentative Studie wurden in Deutschland und in Polen jeweils 1.000 Menschen über 18 Jahren von einem Meinungsforschungsinstitut befragt. epd/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.