Nichts da zum umverteilen

Jörg Meyer über die Kosten für die Offensive gegen Langzeitarbeitslosigkeit aus dem Bundessozialministerium

  • Jörg Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

750 Millionen über drei Jahre, eine Dreiviertelmilliarde Euro, will das Bundesarbeits- und Sozialministerium unter Andrea Nahles in neue Förderprogramme für Langzeitarbeitslose stecken. Das Geld soll aus den Jobcentern genommen werden, kam nun als Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen heraus. Eine Kürzung an anderer Stelle sei das aber mitnichten, heißt es aus dem Ministerium.

Was ist es sonst? Wenn die Jobcenter pro Jahr hunderte Millionen Euro weniger bekommen, wirkt sich das aus. Die Kritik, ihre Offensive gegen Langzeitarbeitslosigkeit sei nicht zu Ende gedacht und halbgar, erntete Nahles schon nach der Vorstellung des Programms im November. Ein wirkliches Umdenken war daran nicht zu erkennen. So in etwa wie eine EU, die milliardenschwere Programme zur Förderung der Jugendarbeitslosigkeit auflegt; mit dem Ergebnis, dass viele Jugendliche sich auf einmal in schnell geschaffenen Billigjobs wiederfinden. Ein bisschen Puder auf die Wunde, fertig, und dann weiter mit den Knien über den Boden. Wenn sich am Grundlegenden nichts ändert, dann ändert sich grundlegend nichts. Auch nicht an der Langzeitarbeitslosigkeit. Umverteilen bei denen, die ohnehin am wenigsten haben, ist auf jeden Fall keine Lösung.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -