Runder Tisch zu Flüchtlingen nimmt Arbeit auf

40 Vertreter aus Senat, Parteien, Kirchen und Verbänden

  • Lesedauer: 2 Min.
Fast 7000 Flüchtlinge sind in diesem Jahr nach Berlin gekommen. Der Runde Tisch der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales soll sich mit der Schaffung und qualitative Weiterentwicklung von Unterbringungsangeboten, Versorgungsangeboten und Ausbau von Betreuungs- und Integrationsangeboten.

Flüchtlinge in Berlin stehen vor einem Berg an Herausforderungen. Wie bekomme ich eine Wohnung? Wie kann ich arbeiten oder eine Ausbildung machen? Wie knüpfe ich Kontakte? Oft bleiben sie mit diesen Problemen allein. Politik und Verwaltung sind überfordert, Wohnraum für Flüchtlinge fehlt oder ist in schlechtem Zustand, Bildungs- und Integrationsangebote sind rar.

Ein Runder Tisch zum Thema »Versorgung von Flüchtlingen« soll diese Probleme nun angehen. Das erste Treffen von rund 40 Vertretern aus Senat, Parteien, Kirchen und Verbänden fand am Donnerstag in einem Übergangswohnheim für Flüchtlinge in Marienfelde statt. »Viele unterschiedliche Akteure an einen Tisch zu holen, ist erstmal eine gute Sache«, meint Gabriele Schlimper vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Dass schnelle Lösungen gefunden würden, glaubt sie aber nicht.

Fast 7000 Flüchtlinge sind in diesem Jahr bereits nach Berlin gekommen. Wesentlich mehr als im letzten Jahr und wesentlich mehr als erwartet. »Für die Bezirke ist es wichtig zu erfahren, wann welches Heim eröffnet wird, wie viele Menschen kommen werden und welche Bedarfe sie haben«, sagt Sozialsenator Czaja (CDU). Er erwartet von dem Runden Tisch Ratschläge zu Unterbringung, Gesundheitsversorgung und Integration. »Das ist eine immense Aufgabe, die wir nur gemeinsam lösen können.«

Während die Herren in grauen Anzügen hinter verschlossenen Türen nach Lösungen suchen, sitzen die Flüchtlinge vor dem Tagungsraum auf der Wiese und haben ganz klare Wünsche. »Ich bin Facharzt«, sagt Ali Showish aus Syrien. »Ich möchte in einem Krankenhaus arbeiten, auch ohne Lohn oder als Praktikant. Hauptsache ich kann etwas tun und komme mit Menschen in Kontakt.« jos

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -